FINAL FANTASY Xi
Der bereits elfte Teil der bekannten Rollenspielreihe führt den Spieler erstmal in eine
MMORPG-Welt (Massive Multiplayer Online Roleplaying Game), in der sich bis zu 10.000
Charaktere auf einmal auf einem festen Server, ihrer sogenannten 'World' treffen.
Durch die fast unglaubliche Spieltiefe, die es erlaubt selbst mit fast schon trivialen
Alltagsbeschäftigungen wie Kochen sein Geld zu verdienen, kann man leicht auch hunderte von
Stunden spielen, ohne auch nur einmal gekämpft zu haben.
Ziel des Spieles ist das Aufsteigen vom Levels, welches im learning by doing Prinzip
geschieht, und natürlich das Kaufen von neuen Ausrüstungen, die ausser dass sie den Status
des Charakters verbessern, vor allem den Sinn haben 'uber' auszusehen und den Charakter in
der schieren Masse der bevölkerten Strassen herausstechen zu lassen.
Sehr interessant ist die Anspassung des Spiels an die gewaltige Anzahl der Spieler. So
läuft die Zeit in den Worlds natürlich auch wenn der Spieler nicht online ist, so kann man
zum Beispiel bevor man ins Bett geht noch ein paar Items zum Verkauf stellen, die am
nächsten Tag dann (meistens) von anderen Spielern gekauft wurde, was auch wirklich sehr gut
funktioniert, die Auction Houses (eine Art spielinternes Ebay) setzten pro Server 50.000
Items pro Tag um.
Andereseits sind damit auch alle 'Verkehrsmittel' wie Schiffe und Luftschiffe an einem
Echtzeitplan gebunden, hat man eines verpasst kann es leicht passieren, dass man die
nächsten 3 Stunden keinen Flug mehr bekommt und sich eine andere Beschäftigung suchen muss.
Durch seine gesamte Konzeption ein echter Real Life Killer, man muss sich praktisch in
seinem Kalender noch die Abfahrtszeiten der Schiffe aufschreiben, wenn man fischt dauert
das mit Leichtigkeit so lange wie in echt ("after having fished 500h hours im starting
getting bored, its evil"), und für eine wirklich gutes Item muss man schon 100h Spielzeit nur farmen,
d.h. Geld sammeln meist mit dummer Dauerklickmethodik.
Warum ich das Spiel trotzdem mag?? Ganz einfach weil kein anderes Genre gerade aufgrund
dieser Rahmenbedingen eine solche Spieltiefe entwickelt, die mittlerweile fast jeden
menschlichen Zug wiederspiegelt:
Ultrareiche japanische Syndikate kaufen bestimmte Konsumgüter, wie Fleisch auf und
verkaufen sie zum doppelten Preis wieder, monopolisieren also Wirtschaftsbereiche und
versuchen durch undercutting Mitbewerber aus dem Markt zu halten.
Das Spielgeld von FFXI wird bei Ebay (mal testen, 'FFXI gil' suchen ;) für ein Menge echtes
Geld verkauft. Da das Spiel soll ausbalanciert ist und es keinerlei Möglichkeiten gibt sehr
schnell an Geld zu kommen ist dies meist einzige Möglichkeit für Gelegenheitssplieler, wie
mich, ohne 100h Stunden Spielzeit sich mal was tolles zu kaufen, wobei die Preise
unglaublich hoch sind (250.000 = 34.99€, gute Items bis zu 6.000.000, mehrere hundert Euros
lol). Allein das Gil Selling ernährt mittlerweile rund 1.000 professionelle Seller, die
meist in chinesischen Kellern Tag und Nacht spielen, um damit ihr echtes Leben finanzieren.
Neueste und bestimmt größte aller Perversionen sind die sogennaten "Hookers", die Nutten
des Spiels. Dabei handelt es sich um weibliche Avatare (wer weiss wer die in echt steuert
haha) die im Spiel 'anschaffen' gehen. Man findet sie in versteckten Ecken der Städte, kann
Ihnen Geld geben (viel Geld) und die nächsten Stunden hat man eine sexy Begleiterin die
einem nicht von der Seite weicht und die meiste Zeit demütig an neben einem KNIET.
Als Square Enix diese Hookerwelle erkannte haben sie sogar neue Kleider für die weiblichen
Avatare designt.... wieder extrem teuer... aber sexy!
Diese Verflechtung zwischen Realität und Virtualität ist es die mich an dem Spiel so
fasziniert.... wenn ihr ein paar hundert Stunden Leben übrig habt versuchts docht mal
hehehehe.
-- MarioSupa - 02 Nov 2004