Metall und seine Bearbeitungstechniken Jean Prouvé bevorzugte Metall als sein Werkstoff, was leicht zu verstehen ist, weil er seine Kariere als Kunstschmiede angefangen hat.Seine gründliche Kenntnis des Materials und der Bearbeitungstechniken bildeten die Grundlage für seine Arbeit als Konstrukteur und Produzent.In seiner Fabrik in Maxéville konnte er ein Ideal verwirklichen: die enge Verbindung zwischen Konstruktionsbüro, Werkstatt und Produktion.
Definition des „Arbeitsprozesses“ Eine solche Verbindung zwischen Konstruktionsbüro, Werkstatt und Produktion hatte für ihn so große Bedeutung, dass er der „Arbeitsprozess“ folgend definiert hat: -Am Anfang steht eine Entwurfsidee – sei es für Möbelstück, sei es für eine Konstruktion, -Technische Skizzen bilden die Grundlage für einen sofortigen Dialog mit den ausführenden Mitarbeitern, -Prototyp oder Modell, -Analysen, Versuche, Tests, Korrekturen. -Und dann erst nach Abschluss dieser Phase wird eine exakte Zeichnung angefertigt.Jean Prouvé hat gesagt: „Ewig nur zu zeichnen kommt teurer als ein Prototyp. Ein guter Zeichner sollte Erfahrungen in der Werkstatt machen, bevor er mit dem Zeichnen anfängt und vor dem leeren Blatt verzweifelt.“
Die Richtlinien seiner Arbeit sind es: -die wissenschaftlichen Entwicklungen sind Grundlagen des Konstruierens, -das Material und seine Verarbeitung müssen genau studiert werden, -die Suche nach Inspiration und nach der richtigen Entscheidung aus der Technik heraus, -die unmittelbare Umsetzung der Konstruktion in die Ausführung, -der Dialog mit dem Arbeiter an der Maschine, er muss zu einer Konstruktion als erster seine Meinung sagen…
Prinzipien -„Man muss sich heutigen Mittel bedienen.“ also immer neueste Technik anwenden -ein Bauprinzip immer wieder an neue Bedingungen der Fertigung, des Materials und an neue technische Möglichkeiten anpassen – Beispiel: ein Stuhl von 1934 aus Stahlblech, Holz und Gussaluminium, und auch als demontierbare Variante -möglichst geringer Materialaufwand, möglichst einfache Konstruktion. -ein Konstrukteur soll selbst herstellen können, was er konstruiert, -die Begeisterung für die Mechanik, für die neuen Möglichkeiten unserer Zeit.
„Es ist eine Tatsache, dass sich die hoch industrialisierten Gegenstände, ob sie fahren, fliegen oder stehen, in einer stetigen Entwicklung befinden, dass sich ihre Qualität ständig verbessert und sogar ihre Preise niedriger werden. Die einzige Industrie, die nicht funktioniert, ist die Bauindustrie.“ (Jean Prouvé, Architecture/Industrie, Paris o.J.1968, S.6)
"...Vorbildern von Jean Prouvé Es gibt kein Still Jean Prouve. Deshalb hat er keine Schüler in Sinne der Stillgeschichte. Und doch hat er Vorbilder und Schüler… Jean Prouvé steht in einer Linie mit den Pionieren des modernen Bauens wie Telford, Paxton, Bogardus, Eiffel, Nervi. Sie alle waren Unternehmer, Ingenieure, Konstrukteure. Deswegen ist es kein Wunder, dass zahlreiche Architekten, wie z.B. Renzo Piano, Jean Nouvel und Norman Foster zu ihren Vorbildern rechnen und sich von seinem einzigartigen Schaffen inspirieren lassen..." Peter Sulzer "Meister der Metalumformung"
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