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Istanbul - Urbandesign between East & West


In unserem diesjährigen Entwurfsstudio werden wir intensiv mit der HGK-Zürich (design2context) und der Bilgi-University Istanbul zusammenarbeiten. Das ETH Studio Istanbul setzt sich aus 2 Entwurfsteams und 1 Researchteam zusammen. Die Entwurfsteams werden an der Schnittstelle von Architektur und Städtebau Projekte für die neue Waterfront Istanbul-Galata entwickeln. Dabei wird das Thema “Control & Laissez Faire“ im Städtebau den konzeptionellen Schwerpunkt bilden. Das Researchteam untersucht städtische Phänomene im grösseren Kontext von Istanbul. Im Zentrum stehen zeitgenössische Entwicklungen im urbanen Raum, die durch das Aufeinandertreffen von westlicher und östlicher Kultur entstehen. Das Researchteam ist Teil des Projektes Grenzgeografien. Zu Beginn des Semesters werden wir gemeinsam einen mehrtägigen Entwurfs- und Researchworkshop in Istanbul durchführen.

Control & Laissez Faire
Die Debatte über die zukünftige Entwicklung unserer Städte bewegt sich hauptsächlich zwischen zwei Extremen: der kompakten Stadt und der ausufernden Stadtagglomeration. Dabei sind die Verteidiger der kompakten Stadt meistens Protagonisten eines traditionellen Städtebaus, die mit der kontrollierenden Wirkung des Stadtblocks argumentieren, während die Vertreter der ausufernden Stadtagglomeration nur an die ‘eigenschaftslose’ Steuerung glauben. Die ‘Stadtlandschaft’, eine populäre Contradictio in terminis für den verschwimmenden Unterschied zwischen Stadt und Land, die wir ‘Kulturlandschaft’ nennen, besteht aus einer komplexen Ansammlung von Systemen, die sich teilweise unterstützen, ergänzen, überlappen oder voneinander unabhängig sind. Es entsteht ein dynamisches Feld mit einem wechselnden Maß an Konzentration und Differenzierung, das sich unter dem Einfluss vieler Faktoren kontinuierlich ändert. Diverse Forschungen weisen darauf hin, dass sich das Wachstum der Städte weitestgehend dem konkreten Einfluss der Planer und Politiker entzieht. Die meisten dieser Studien zeigen, dass das Stadtwachstum größtenteils von wenigen Randbedingungen gesteuert wird: von der Infrastruktur und Aktivität des Gebietes und der Verkehrsanbindung, Attraktivität und Erwerbsmöglichkeit der Grundstücke. Nur in Ländern mit totalitären Regierungsformen gelten diese Prinzipien nicht. Diese Forschungsergebnisse rufen extreme Reaktionen hervor: Ein Teil lehnt sie als unkorrekt ab, ein anderer nimmt sie zum Anlass, das Entwerfen für sinnlos zu erklären, was einer Legitimation des totalen Laissez Faire gleichkommt. Wir sehen jedoch Raum für Vision und Entwerfen. Dabei ist die Analyse von beherrschbaren und unbeherrschbaren Faktoren essentiell. Über die Aussagen der Forschungen hinaus, muss geklärt werden, wo und wie geplant werden soll, müssen qualitative und typologische Aspekte diskutiert werden. An der Schnittstelle von Architektur und Städtebau forschen wir nach spezifischen Zonierungs- und Bebauungsregeln, die auf stark wechselnde Bedingungen reagieren können und somit Raum lassen für individuelle Planungen, ohne den grundlegenden Zusammenhang und Kontext zu verlieren. “Stadtplanung als Organisator des Allgemeinen nimmt ein hohes Maß an Neutralität ein gegenüber der Architektur, die ihrerseits in tausend Blumen blühen darf. Mit anderen Worten, bei Stadtplanung geht es darum, Freiheit zu schaffen.” (Kees Christiaanse)

Betreuung durch Prof. Kees Christiaanse, Thomas Hildebrand, Nicolas Kretschmann, Tommi Mäkynen, Tim Rieniets
Entwurfsstudio Aufgabentyp P/O, Einführung Di 25. Oktober 2005, 10.00h HIL D-Geschoss D15

StudioChristiaanseWS05.pdf

Assistierende Thomas Hildebrand, Nicolas Kretschmann, Tommi Mäkynen, Tim Rieniets

Inputs

Kritiken 21. November 2005, 21. Dezember 2005, 18. Januar 2006

Material Pläne, Statistiken, Texte etc. Istanbul: server: strato/udstudioWS05/01_inputs_professur/

Revision r1.3 - 28 Feb 2006 - 12:27 - JennyKeller
Parents: WebHome
Professur Kees Christiaanse, Institut für Staedtebau, Netzwerk Stadt und Landschaft

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