BERGBAD
ein Ort der Ruhe und Entspannung in den Alpen
Die an Thermal- und Mineralwasservorkommen gegründeten Heilbäder haben quer durch die Architekturgeschichte ein
faszinierendes Spektrum an baulichen Anlagen hervorgebracht. In der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts geht der
Glaube an die heilsame Wirkung des Wassers zurück und der Begriff des Badbesuchs reduziert sich auf das Schwimmen als
Breitensport. In der gegenwärtigen Wiederentdeckung „natürlicher“ Heilverfahren rückt Wasser als eigentliches Heilmittel
nun erneut ins Blickfeld. Die wiederauflebende Bäderkultur setzt jedoch nicht ganz da an, wo sie uns in ihrer Hochzeit die
einschlägigsten Bilder hinterlassen hat. Suchte der Gast der „Belle Epoche“ den Kurort vor allem wegen seinen mondänden
Seiten auf, wünscht sich der heutige Gast Entspannung und Ruhe. Die gegenwärtige Renaissance der Heilquellen und Badeorte
als Transformation der alten Kuranstalt zum Wellness-Resort steht oft für die Verarmung einer an sich spannenden
Baugattung: Von vereinzelten Höhepunkten ambitionierter Vorhaben abgesehen, faszinieren uns die austauschbaren Kulissenarchitekturen
des zeitgenössischen Aqua-Park-Designs kaum.
Der Semesterkurs führt uns in eines der einst zahlreichen kleinen Quellbäder, die sich meist als Folge tektonischer Bruchzonen
in vielen Teilen der Schweizer Alpen finden. Ihr Name als Kurort ist mit der weitgehenden Einstellung des Badbetriebs
meist schon vergessen und die bescheidenen Anlagen haben kaum Bausubstanz überleben lassen. Uns interessiert hier im
abgelegenen Landschaftsraum auszuloten, was die Aufgabe der kleinen Badetherme für den Ruhe und Einkehr suchenden
Kurgast heute bedeuten kann. Neben der Frage der Beziehung zur alpin-prägnanten Umgebung beschäftigt uns der Aspekt
der innenräumlichen Inszenierung eines an sich sehr archaischen Programmes.
In drei Zwischenkritiken und intensiven Tischbesprechungen werden die Projekte in enger Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl
entwickelt.
Assistenz: HIL E19.3
Telefon: +41 44 633 49 53
E-Mail: graberpulver@arch.ethz.ch
Anzahl Studierende: 28
Aufgabentyp: Entwurf
mögliche integrierte Disziplin: Konstruktion betreut von der Doz. Ruedi Seiler (Oi / E+i)
Einführung mit Exkursion: Di 19.02.08 / Mi 20.02.08, genauere Angaben folgen per Mail.
Download: PDF
15.01.2008 webmaster@arch
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