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node3: circulation
THEMA Zirkulationsraum
Le Corbusier hat den Begriff der Promenade Architecturale geprägt: ein Parcours, auf dem ein Gebäude durchlaufen wird, bei dem verschiedene räumliche Situationen ineinander übergehen. In einigen seiner Bauten, etwa in der Villa La Roche oder in der Villa Savoye, erreicht er diese Inszenierung der Bewegung indem er praktisch jeden Raum auch zum Durchgangsraum macht. Rampen und Treppen werden Teil des Wohnraumes und gezielte Ein- und Durchblicke, sowohl in horizontaler als auch in vertikaler Richtung machen die Raumfolge stets spürbar. Natürlich hat sich nicht nur Le Corbusier für die sinnliche Qualität der Bewegung durch den architektonischen Raum interessiert. Die Erschliessung ist, ganz allgemein gesprochen, in jedem Bau mehr als nur ein funktionales Element. Treppen und Korridore drücken durch ihre Gestaltung immer auch eine bestimmte Art der Bewegung aus, das heisst, sie bewegen uns auch innerlich. Manche Treppen steigt man freudig empor, andere feierlich, wieder andere schrecken uns ab. Dies hängt davon ab, wie breit sie sind, wie steil sie sind, ob sie frei stehen oder eingebaut sind und welche Form sie haben. Und natürlich hängt es davon ab, in welchem räumlichen Kontext sie stehen. Über Korridore liessen sich ähnliche Bemerkungen machen.
AUFGABE
Die oben beschriebenen architektonischen Mittel, die es erlauben, aus einem statischen Raum einen dynamischen zu machen und Bewegung durch den Raum zu inszenieren, interessieren uns in dieser Übung. Und uns interessiert die Darstellung dieser Mittel als Durchblicke und Bildfolgen. Wahrscheinlich eignet sich Ihre eigene Wohnung, so wie Sie sie jetzt modelliert haben, nur bedingt als Studienobjekt für diese Phänomene. In dieser Übung sollen Sie sich deswegen ganz bewusst von Ihrer realen Wohnsituation entfernen und sie zu einer fake.wohnung weiterentwickeln, welche diese Qualitäten aufweist. Sie können dies tun, in dem Sie als Zugang zu Ihrer Wohnung ein interessantes Gang-, Rampen- oder Treppensystem aufbauen. Oder Sie können Ihr Zimmer zum Teil einer Raumsequenz machen (die eventuell aus Kopien Ihrer Wohnung besteht). Oder Sie können innerhalb Ihrer Wohnung so einen Parcours einrichten, indem Sie zusätzliche Elemente und Öffnungen einbauen (eventuell auch indem Sie den Massstab manipulieren) - Ihrer Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Wiederum sollten sie sich möglichst früh ein Thema, das heisst einen bestehenden Node suchen, an den sie sich anhängen möchten, weil er Sie interessiert oder inspiriert. Ihren Zirkulationsraum sollten Sie im Hinblick auf diese andere Arbeit entwickeln. ABGABE
Detaillierte Angaben zur Abgabe können Sie der Kurshomepage entnehmen.
Fig. 3.4. Übung von Christian Martin Geiser, Sommersemester 1997. |
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Fig. 3.1. Übung von Peter Sturzenegger, Sommersemester 1997.
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Fig. 3.5, 3.6. Übung von Nilufar Kahnemouyi, Sommersemester 1997. |
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Fig. 3.7, 3.8. Übung von Stephan Vettiger, Sommersemester 1997. |
Fig. 3.9, 3.10. Le Corbusier, Villa Savoye (1929-31)
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