DAS OFFENE HAUS
RAUM UND FREIHEIT – ENTWICKLUNG EINES AUTARKEN ORTES
In seinem 2004 erschienenen Buch „Ville panique“ beschreibt Paul Virilio die Veränderung der Stadt. In ihrer Idee Herz und Hoffnung der Zivilisation, ist die Stadt heute Schauplatz kriegerischer und strategischer Auseinandersetzungen. Seit den Terroranschlägen jüngster Zeit ist eine schleichende Verwandlung im Gange. Gated Communities, das zunehmende Netz von Überwachung, die Privatisierung von öffentlichem Raum verändern zusehends unser Lebensgefühl.
Die Bewohner des jungen Staates Israel sind dieser Situation seit Anbeginn permanent ausgesetzt. Das Land, seit seiner Begründung in Territorialkonflikte verwickelt, erfindet eigenste Formen, auf die permanente Bedrohung zu reagieren. Die Auseinandersetzung mit der menschlichen Existenz ist ein permanentes Thema und prägt den Diskurs und das öffentliche Leben. Dabei interessiert uns, inwiefern die israelische Gesellschaft als Beispiel für eine sich allgemein verändernde Existenz gelesen und verstanden werden kann.
Thema des Semester ist DAS OFFENE HAUS. Wir beschäftigen uns mit den Idealen der Kosmopolis, der offenen Stadt und schaffen eine kulturelle Oase, die dem urbanen Menschen zur Regeneration dienen soll. Dabei verbinden sich architektonische Themen mit der Landschaft zu einem einzigartigen, autarken Ort, der als „Urban Retreat“ Hort für Begegnung, Kontemplation und Inspiration werden soll.
Anhand eines experimentellen Entwurfs an konkretem Ort im Grossraum Tel Aviv werden allgemeingültige Antworten für ein zukünftiges Zusammenleben in einer multikulturellen Gesellschaft gesucht.
Die integrierte Seminarreise führt uns in die Küstenstadt Tel Aviv, deren Zentrum, die weisse Stadt, als einzigartiges Ensemble von Häusern des „Neuen Bauens“, den Aufbruch in die Moderne versinnbildlicht. Ergänzt wird die Reise mit Ausflügen nach Jerusalem und in ländliche Gebiete. Mit dem Besuch verschiedener Kibbutze wird deren Idealen einer klassenlosen Gesellschaft nachgegangen.
Die Besichtigung von Bauten des Strukturalismus und Brutalismus erweitert das Programm und verdeutlicht den offenen Geist der Gründergenerationen.
Aufgabentyp: Entwurf (ohne integrierte Disziplin)
Projekterarbeitung in Zweiergruppen
Einführung: Dienstag, 21. Februar 2012, 10:00 Pavillon HIR C11
Die Teilnahme an der Studienreise nach Israel wird dringend empfohlen
Reise: zweitletzte Märzwoche, Dauer 7 Tage, Kostenrahmen E : ca. 1100.-
Bitte melden Sie sich nicht zu einer anderen Seminarreise an.
Download: PDF Infos zu Buchner Bründler: www.bbarc.ch
16.01.2012 webmaster@arch
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