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SIMULTAAN SCHAKEN
WAITING LANDS ON THE WATERFRONT
ETH Zürich
Special Research Studio Oude Rijkswerf Willemsoord SS 2006
Professur für Architektur und Städtebau, Prof. Kees Christiaanse, Mark Michaeli, Thomas Kovari

Das Special Research Studio des Instituts für Städtebau beschäftigt sich vertieft mit verschiedenen
städtebaulichen Situationen weltweit. Der Begriff Situation beschreibt hierbei Typen städtebaulicher
Aufgabenstellungen, wie sie eingebettet in ihren jeweiligen, spezifischen Kontext als aktuelle Fragen
an die städtebauliche Entwicklung formuliert werden können.

Seit 2003 konnten im Rahmen dieses Projektes an der ETH Zürich bereits Projekte in London, Istanbul,
Zürich, Berlin, Rotterdam, Split, der Grenzregion zwischen der Schweiz und Österreich und übergeordnet
zum Thema Campus Design iniitiert werden, von denen einige in Folgeprojekten der lokalen Autoritäten
integriert werden konnten.

In einer Kombination aus universitärer Lehre und Forschung erarbeiten Studierende und Forschende in
zwölfwöchigen Workshops, Field Studies vor Ort und Seminaren gemeinsam Konzepte für spezifische
urbanistische Fragestellungen. Im Vordergrund steht hierbei nicht die formale Gestalt des Entwurfes
und damit ein fixes architektonisches Endbild, sondern die Evaluation strategischer Möglichkeiten und
Notwendigkeiten, die es erlauben, auch in langfristig Prozessen des Stadtumbaus robuste, flexible
und dennoch qualitätsorientierte Grundlagen zu schaffen.

In den vier Schritten Inventarisierung, radikalen Szenarien, Konzept und Test werden die Möglichkeiten
des Gebietes im Sinne eines Educated Guess erarbeitet und visualisiert. Die Stadt wird dabei nicht nur
als gebautes Umfeld, sozusagen die Hardware betrachtet, sondern integriert auch typische Anforderungen
an Programme und Nutzungen (Software), sowie legislative oder organisatorische Grundlagen (Orgware)
für einen erfolgreichen Projektaufbau.

Unser Interesse für die Oude Rijkswerf Willemsoord wurde insbesondere aus dem Grund geweckt, weil
gleich zwei typische „Situationen“ angesprochen werden: Erstens – Waterfronts, typischerweise
Gebiete von hohem Entwicklungspotenzial aufgrund ihrer besonderen Lage und Anziehungskraft, die vom
speziellen Charakter von diesen aufgegebenen Hafengebieten ausgeht. Zweitens – Waiting Lands, das
Ausbleiben eines für den urbanen Umbau notwendigen Entwicklungsdrucks, welches sensible Strategien
für Zwischennutzungen, Schutz von bestehenden Strukturen und die allmähliche Attraktivierung der
Gebiete notwendig macht. Diese Brachensituation stellt aber nicht nur Bedrohung, sondern auch die
Chance für die zukünftige Entwicklung dar.

Im Sinne des Simultanschach beschreiben die Ergebnisse der Studie denn auch viel weniger einen
Masterplan für Den Helder, sondern vielmehr einen Katalog von Möglichkeiten, Massnahmen und
Vorgehensweisen, wobei diese miteinander kombinierbar und gegenseitig befruchtend sein sollen.
Nur so können die vielfältigen Interessen unterschiedlichsten Akteursgruppen widerspiegelt werden.

Für Den Helder kann der gewissenhafte Umgang mit dem wertvollen und einmaligen Ort an höchst
attraktiver Lage von entscheidender Wichtigkeit sein, vermag er es doch in der Zukunft wieder
zum attraktiven Anziehungspunkt in der Region zu werden, das Profil Den Helders zu schärfen
und neue permanente und temporäre Nutzergruppen anzuziehen. In enger Zusammenarbeit zwischen
den unterschiedlichsten Stakeholdergruppen könnten hier innovative Konzepte für eine neue Form
der Urbanität in Noord Holland entstehen.


Ausstellung Preview
Triade Centrum voor Kunsteducatie Den Helder
3.-24.10.2006

Eröffnungvortrag
Kees Christiaanse
3.10.2006 20.00h

-- MarkMichaeli - 26 Sep 2006

Revision r1.3 - 29 Sep 2006 - 10:23 - MarkMichaeli Professur Kees Christiaanse, Institut für Staedtebau, Netzwerk Stadt und Landschaft

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