ETH Zürich – Institut für Städtebau
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Kulturlandschaft II
Ausserhalb der Metropolen überlagern sich zwischen periurbanem und peripherem ländlichen Raum multiple Ansprüche: zwischen Siedlung, Landwirtschaft, Fortstwirtschaft, Freizeit und Erholung, Mobilität und Energieproduktion muss die Nutzung des Bodens und des Raums immer wieder neu verhandelt werden. Der demografische und sozioökonomische Wandel unserer zunehmend global vernetzten Gesellschaft verstärkt diesen Prozess zusätzlich. Das bipolare Ordnungsmuster Stadt – Land existiert nicht mehr, weder in räumlicher noch in sozioökonomischer oder kultureller Hinsicht. Der ländliche Raum unterscheidet sich in vielen Aspekten nicht mehr von den Agglomerationsräumen: er ist (in Kerneuropa) relativ dicht besiedelt, gut erreich- und versorgbar, hat den gleichen Zugang zu den globalen Kommunikationsnetzen und bietet vergleichbare Konsum- und Lebensverhältnisse. Die Landwirtschaft als bisher strukturierende Wirtschaftstätigkeit verliert zusehends an Bedeutung. So hat der Bund bereits vor Jahren festgehalten, dass die Lebensweise annähernd in der gesamten Schweiz als urban bezeichnet werden kann.
Nimmt man die Urbanisierung des Landes als Chance wahr, so lassen sich anhand dieser veränderten und neu entstandenen Strukturen zentrale Fragen zur Zukunft der Kulturlandschaft stellen: Wird das produzierende Agrarland zur Erholungs- und Freizeitlandschaft? Bleibt es weiterhin die idyllische Kulisse für den Traum vom Eigenheim von über 80 Prozent der Europäer? Wo beginnt und endet der öffentliche Raum? Wie steht es um die Vitalität von Dörfern und kleinen Städten? Wie lassen sich Nahrungsmittel und Rohstoffe energieneutral und kostendeckend produzieren und transportieren? Welche Formen der Energieproduktion sind in welcher Gestalt 'landschaftsverträglich'? Und welche Auswirkungen auf Siedlungsmodelle und Lebensgewohnheiten ergeben sich daraus?
Die Vorlesungsreihe Kulturlandschaft widmet sich diesen Fragen. Aus diesem Anlass hat die Professur Kees Christiaanse ausgewählte Referenten aus den Bereichen Raumplanung, Ökonomie, Siedlungsentwicklung, Landschaft, Energie, Städtebau und Architektur eingeladen, um von ihren Erfahrungen, Projekten und Vorstellungen im Umgang mit der Kulturlandschaft zu berichten.
Ort und Zeit
Focushalle Werk 11, ONA E7, immer Donnerstags von 10:00 bis 12:00 Uhr
Termine und Referenten
21.02.2013 Prof. David Grahame Shane, Columbia University
28.02.2013 Michael Wagner, ETH Zürich
07.03.2013 Prof. Mark Michaeli, TU München
14.03.2013 Prof. Kees Christiaanse, ETH Zürich
Seminarwoche
28.03.2013 Prof. Ronald Rovers, Hogeschool Zuyd
Osterferien
11.04.2013 Prof. em. Thomas Sieverts, Bonn
18.04.2013 PD Dr. Irmi Seidl, WSL Zürich
25.04.2013 Assoc. Prof. Pierre Bélanger, GSD Harvard University
02.05.2013 PRÜFUNGSKOLLOQUIUM
16.05.2013 SEMESTERENDPRÜFUNG
Die Vorlesungsreihe im Frühjahrssemester 2013 ist Teil des Forschungsschwerpunkts Kulturlandschaft der Professur für Architektur und Städtebau, Prof. Kees Christiaanse.
Kontakt: Michael Wagner
© Foto Marc Latzel, Zürich
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