ETH Zürich – Institut für Städtebau
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Transformationstrends an Zürichs Stadtrand
Die grösste Transformation Zürichs findet am Stadtrand statt, insbesondere im Glattal und dem Limmattal. Die neue Welle hochverdichteten Wohnungsbaus, oft angereichert mit Büroflächen (z.B. der Glattpark oder das Zwicky-Areal) sind Materialisierungen eines neuen städtebaulichen Paradigmas. Die resultierenden Stadtfiguren sind meistens sozial homogen und räumlich abgeschlossene Ensembles. Sie prägen die introvertierte Struktur der öffentlichen Räume. Dementsprechend schaffen weniger die inneren Durchmischungsverhältnisse als vielmehr die Kontaktflächen an den Rändern der kleinräumigen Fragmente räumliche und soziale Diversität und somit die gelebte Differenz der Quartiere.
Multiskalare Infrastrukturen
Ehemalige Landstrassen sind sowohl regionale Verbindungselemente als auch lokale Kontaktzonen verschiedener urbaner Fragmente und sozialer Milieus - zum Beispiel die Schaffhauser-, die Badener- und die Überlandstrasse. Zusätzlich zu deren Fähigkeit, Nutzungen verschiedener Einzugsgebiete zu bündeln, sind diese Ausfallstrassen auch stabile städtische Strukturen. Während unterschiedlichste Akteure Gebäude, Nutzungen und ganze Areale transformieren, bleibt die Grunddisposition der Strassen unverändert.
Das KMU-Dilemma
Obwohl klein- und mittelgrosser Unternehmen zu einer Kultur der Vielfalt und zur Intensivierung des städtischen Alltagslebens beitragen können, ist dieses Potenzial der In-Wert-Setzung urbaner Räume nur selten aktiviert. Grund dafür ist die Kombination von Baulandmangel und der hohen Nachfrage nach Wohnraum, die in der Stadt die Investoren motiviert, vorwiegend Wohnungen, teilweise angereichert mit Büros oder Dienstleistungsflächen zu bauen. Zudem wird oft befürchtet, dass Konflikte zwischen den Gewerbe- und Wohnnutzungen entstehen könnten. Dies verstärkt den Trend zur Homogenisierung der Quartiersentwicklungen. Deshalb siedeln immer mehr produzierende KMU entweder - gemeinsam mit der Industrie - in die peripherer gelegenen Standorte der Agglomeration (z.B. in den KMU-Park Uster), oder sie konzentrieren sich clusterartig in den wenigen verbleibenden ehemaligen Industriearealen innerhalb der Stadt Zürich (z.B. in der Binz).
Das Urban Design Studio
Ziel des Studios ist es, an Zürichs Stadtrand Strategien für die Integration von produzierendem Gewerbe (und den damit verbundenen Dienstleistungen) zu entwickeln und somit das Innovationspotential von Stadtquartieren mittels Heterogenität, Diversität und Interaktion zu erhöhen. Wir werden an Orten mit hohem Transformations- und Verdichtungspotenzial Quartiere, Stadtfiguren, Gebäudetypen und Architekturen entwerfen, die eine sinnvolle Integration des Klein- und mittelgrossen Gewerbes ermöglichen. Als Grundlage dazu dienen genaue Betrachtungen des Ist-Zustandes, Akteur-Interviews und Themenanalysen. Dabei werden neben räumlich strukturellen auch soziologische Analysemethoden eingesetzt.
Organisatorisches
• Maximal 36 Teilnehmende
• Gruppenarbeit, Studio im ONA
• Kreditpunkte: 13+3 (Integrierte Disziplin Planung)
• Einführung: Dienstag, 16. September 2014, 10:00 Uhr, Raum G27 (2. OG) ONA
• Kontakt: Daniel Kiss
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