Côte d’Ivoire: Abidjan, Yamoussoukro
Afrikanischer Modernismus der 1960er und 70er
Während der späten Fünfziger und frühen Sechziger Jahren erlangten die meisten zentral- und schwarzafrikanischen Länder ihre Unabhängigkeit. Architektur wurde zu einem der wesentlichen Mittel, mit denen die jungen Staaten ihre nationale Identität zum Ausdruck brachten. Es wurden Parlamentsgebäude, Zentralbanken, Stadien, Konferenzzentren, Universitäten und Unabhängigkeitsdenkmäler gebaut, die meist einen mutigen und heroischen Stil aufwiesen. Die modernistische und futuristisch anmutende Architektur spiegelte den zukunftsweisenden und hoffnungsvollen Geist wieder, der zu jener Zeit vorherrschte. Ökonomische Boomjahre erlaubten aufwendige Bauweisen während das tropische Klima eine Architektur ermöglichte, die Innen und Aussen verschmelzen liess, und die Ausdrucksstärke von Materialität und Form in den Vordergrund stellte. Die Architektur der Hauptstädte von Ländern wie Kenia, Cote d’Ivoire (Elfenbeinküste), Sambia, Ghana oder Senegal repräsentiert einige der besten Beispiele der Architektur der 60er und 70er Jahre. Nichtsdestotrotz hat sie bislang wenig Aufmerksamkeit erhalten und erwartet noch ihre ‹Wiederentdeckung›.
Nachdem wir in den vergangenen Semestern Ghana und Senegal bereist haben, werden wir dieses Semester nach Cote d’Ivoire in West-Afrika fahren, um die herausragende Architektur zu besichtigen, die nach der Unabhängigkeit in Abidjan, der grössten Stadt des Landes, und der Hauptstadt Yamoussoukro entstanden ist. Seit Cote d’Ivoires Unabhängigkeit 1960 hat sich seine grösste Stadt, Abidjan, zu einer der wichtigsten Metropolen des Kontinents entwickelt, und ist Sitz zahlreicher Regierungs-, Finanz- und Bildungs-Einrichtungen. Das Land genoss hervorragende Wirtschaftsperioden in den 1960er und 70er Jahren, die den Bau diverser grosser Architektur- und Infrastruktur Projekte ermöglichte. Unser Besuch beginnt in ‹Le Plateau›, Abidjan’s Zentrum wo wir uns außergewöhnliche Regierungsgebäude, bunte Hochhäuser und die expressive Betonstruktur einer zentralen Markthalle anschauen. Wir besuchen den fantastischen Campus der Universität von Abidjan und beenden den Tag mit einem Drink in einer Bars der glamourösen Hotels der Sechziger Jahre, die einem frühen James Bond Film entsprungen sein könnte. Im Verlauf der Woche fahren wir landeinwärts nach Yamoussoukro, der Hauptstadt des Landes und eine der wenigen Planstädte von Afrika. Auf das Thema der Dozentur aufbauend, wird die Reise das Augenmerk auf die physische Präsenz öffentlicher Architektur im städtischen Raum richten, sowie auf die Frage der Repräsentation einer Nation mittels Architektur. Die Seminarreise ist eine einzigartige Gelegenheit eines der Glanzpunkte der jüngeren Architekturgeschichte in einer selten besuchten Region kennenzulernen.
Côte d’Ivoire: Abidjan, Yamoussoukro
African Modernism of the 1960s and 70s
During the late 1950s and the early 1960s most of the countries of Central and Subsaharan Africa gained their independence. Architecture became one of the principal means with which the young nations expressed their national identity. Parliament buildings, central banks, stadiums, conference centers, universities and independence memorials were constructed, often featuring heroic and daring designs. Modernistic, and often futuristic architecture mirrored the aspirations and forward looking spirit that was dominant at that time. A coinciding period of economical boom made elaborate construction methods possible, while the tropical climate allowed for an architecture that blended the inside and outside, focused on form and the expression of materiality without the need for insulation or heating. The architecture in the capital cities of countries such as Kenya, Cote d’Ivoire, Zambia, Ghana or Senegal still represents some of the best examples of 60s and 70s architecture. Nevertheless it has received little attention and still remains to be ‘rediscovered’.
After having studied Ghana and Senegal during the previous seminarweeks, we will travel to Cote d’Ivoire (Ivory Coast) in Western Africa and visit its main city of Abidjan and its capital Yamoussoukro. Since Cote d’Ivoire’s independence in 1960 it’s biggest city, Abidjan, has become one of the main metropolis of West Africa, housing several governmental, financial and educational institutions. The country experienced tremendous growth rates and a strong economic period during the 1960s and 70s resulting in the construction of several large-scale architectural and infrastructural projects. Our visit will start in ‘Le Plateau’, Abidjan’s central district where we will look funky government buildings, colorful high-rise buildings and the expressive concrete structure of a central market hall. We will visit the magnificent campus of the University of Abidjan and end the day with a drink in one of the glamorous hotels of the 1960s, seemingly taken straight out of an early James Bond movie. Later in the week we will travel upcountry to Yamoussoukro, the country’s capital and one of Africa’s only planned cities. Building up on the studio’s theme, the trip will focus on the physical presence of public architecture in the urban environment and the question of how the state represents itself. Join us for a unique opportunity to travel to one of the highlights of global architectural history in a region rarely visited.
Reisedaten: 19 - 27 Oktober
Kostengruppe: F (ca. 1’800 CHF)
Teilnehmerzahl: 10 - 15
Bei Fragen: hansfo@arch.ethz.ch
Download: PDF
19.08.2013 webmaster@arch
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