Recycling-Park
Abfall ist Rohstoff am falschen Ort. Dinge werden nicht weggeworfen, sondern wiederverwendet. Will unsere Gesellschaft nicht weiter auf Kosten kommender Generationen leben, stellt sich die Frage ob das nur mit technologisierten Mitteln und Theorien erreicht werden kann - oder ob nicht zukünftig mit einfacheren Methoden und direkten Systemen gearbeitet werden sollte.
In diesem gedanklichen Umfeld soll der Begriff Recycling für die Architektur studiert und in seiner Anwendung überprüft werden. Recycling umschreibt mannigfaltige Methoden und Ansätze. Von der Abfallwiederverwertung in Form von Rohstoffen bis hin zum Widergebrauch von Dingen (Re-Use). Recycling kann in verschiedene Richtungen aufwertend (Upcycling) oder abwertend betrieben werden (Downcycling). Die Produktionsmechanismen wie auch die direkte Anwendung von widerverwertbaren Systemen soll untersucht werden.
Ziel ist es den Recyclinggedanken in die Architektur einzubringen und gleichzeitig aus der ästhetischen Sackgasse des Ökodesigns wie auch der Bricolage herauszuholen. Um einzugrenzen, was Recycling alles bedeuten kann und um die für die Architektur anwendbaren Methoden zu definieren, werden wir uns als Einstieg in das Semester einer Recherche zum Stand der Dinge widmen.
Die Situation: Das Gewerbegebiet entlang der Überlandstrasse von Schlieren nach Dietikon. Der benachbarte Hochschulcampus aus dem letzten Semester ist gebaut. Mit der Umnutzung des Gewerbegebietes wird die Verdichtung des Limmattals fortgeführt mit dem Ziel, die heutige Agglomeration in die Stadt zu überführen.
Die Grundlage: Die bestehenden Gewerbebauten bilden Ideen- und Rohstofflieferanten für die neuen Gebäude. Da in diesem Themenbereich kaum architektonische Vorbilder vorhandenen sind, ist die Formgebung der Gebäude aus dem Programm beziehungsweise aus der Systematik des Umgangs mit dem Recyclinggedanken zu entwickeln.
Das Programm: Die Stadt der Zukunft exportiert den Abfall nicht mehr, sondern verwertet ihn selbst innerhalb ihrer Struktur und ohne nennenswerten Mobilitätsaufwand. Die Transformation des Limmattals zum „Nachhaltigkeits-Valley“ beginnt mit unserem Semesterentwurf – ein Innvovations-Park für Start-Up Firmen, die im Bereich Nachhaltigkeit tätig sind, wie auch eigentliche Recyclinganlagen.
Das Experiment: Mit diesem Semester loten wir aus, ob neue anwendbare Strategien gefunden und entwickelt werden können um die zu Semesterbeginn gestellten Thesen zu belegen.
Gastdozentur pool: Das Frühjahrssemester wird von Mathias Heinz und Philipp Hirtler geleitet und von den Dozenten des nachfolgenden Herbstsemesters, David Leuthold und Dieter Bachmann, begleitet. Zeichensaal (HIQ C 1) und Assistenz (HIQ CO 2) sind im Pavillon untergebracht, Assistenten sind Kord Büning-Pfaue, Julia Rubin und Nora Küenzi.
Das Semester wird als “Entwurf” angeboten. Die Arbeit im Studio wird mit Inputveranstaltungen ergänzt. Für das Rahmenprogramm aus Besichtigungen und Referaten wird ein Semesterbeitrag von CHF 100 pro Teilnehmer erhoben. Genauere Informationen zu Beginn und Einführung gehen per Mail an die angemeldeten Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Kurses.
Kontakt: Zeichensaal HIQ C 01 / Assistenz HIQ CO 02 (Pavillon) / pool@arch.ethz.ch
Download: PDF
20.01.2011 webmaster@arch
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