inside out - outside in
"Zentrum der Kulturen"
Migration – ein Begriff, dem in der gegenwärtigen gesellschaftspolitischen Diskussion grosse Bedeutung zukommt, ist thematischer Ausgangspunkt unseres Semesters: Seit jeher ist Migration für die Schweiz und ihre kulturelle Vielfalt ein prägender Faktor. Biographien, die sowohl die gewinnbringenden als auch die problematischen Seiten dieses Phänomens verkörpern, sind inzwischen sattsam veröffentlicht. Als Grundlage für das Entwurfssemester ist im an sich wertfreien Umgang mit diesem Thema weder eine heroisierende noch eine verteufelnde Haltung angelegt: Unser Augenmerk richtet sich vielmehr auf das veränderte Bedürfnis nach Identität in einer neuen Heimat als dass uns etwa die soziologischen Hintergründe des gesellschaftlichen Wandels beschäftigen. Als Begegnungsstätte mit verschiedenen Veranstaltungsräumen sollen unserem „Zentrum der Kulturen“ zudem Nutzungen angegliedert werden, die den kulturellen Austausch mit der regionalen Nachbarschaft fördern.
Standort wird der Bahnhof Glanzenberg, der zwischen den Trassen der europäischen Autobahn- und Schnellzugnetze und den ruhigen Uferwiesen der Limmat noch einen weitgehend unberührten Dornröschenschlaf fristet. Aufbauend auf den Arbeiten der letzten Semester unserer Gastdozentur wird damit ein weiterer Ort im Dreieck Schlieren, Dietikon und Unter- engstringen Bestandteil der Untersuchung zum Limmattal. Wir entwickeln hier aus dem Katalog von Programmbausteinen wie Veranstaltungshalle, Hotel, Migrationsmuseum, Markthalle, Clubs und deren unterschiedlichen Dimensionen und Öffentlichkeiten ein Gebäude, das den Ort wie das Programm prototypisch zur Geltung kommen lässt: „Inside-out / outside-in“ steht als Motto für die Befindlichkeit von Menschen in neuer Umgebung und soll durch Architektur erlebbar werden. Aspekte von Raum- und Tragstruktur wie von Ausdruck und Stimmung stehen im Zentrum unserer Arbeit.
Über Vorübungen nähern wir uns dem Ort und seiner Nachbarschaft wie auch dem räumlichen Ausdruck unseres Programms an. Vorträge und Exkursionen ergänzen den Unterricht; wir kalkulieren einen Semesterbeitrag von etwa CHF 150. Das eigentliche Semesterprojekt wird als Entwurf (i) angeboten; das Atelier wird geführt seitens pool Architekten von Dieter Bachmann und David Leuthold und begleitet von Matthias Stocker und Mischa Spoerri, Assistenz Stefan Bernoulli, Kord Büning-Pfaue und Sarah Miebach; weitere Details per Mail im September an die eingeschriebenen Studierenden.
Kontakt: Zeichensaal HIQ C 01 / Assistenz HIQ CO 02 (Pavillon) / pool@arch.ethz.ch
Download: PDF
22.08.2011 webmaster@arch
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