Glarus - Stadt in den Bergen
2. Jahreskurs 2002 / 2003



Als Studienobjekt dient uns dieses Jahr die Kantonshauptstadt Glarus - eine Kleinstadt mit nur rund 6'000 Einwohnern, aber mit einer reichen urbanen Tradition. Der organisch gewachsene Stadtkern wurde im 19. Jahrhundert durch einen Grossbrand teilweise zerstört und durch eine neue Struktur auf orthogonalem Grundriss ersetzt. Das Überleben - und den bescheidenen Aufschwung - verdankt der Ort den vielfältigen Industrien, die zum Teil lokale Ressourcen nutzen: Schieferverarbeitung, Holzverwertung (Möbelfabrik AG Horgen-Glarus), Zeugdruck, etc. Zahlreiche Villen und Wohnungen städtischen Zuschnitts entstanden in diesem Kontext, Zeugen eines hoch entwickelten kulturellen Bewusstseins. Heute fasziniert gerade die Verbindung der idyllischen Bergwelt mit der Möglichkeit einer urbanen Lebensweise.
Welches sind die charakteristischen Merkmale der einprägsamen städtebaulichen Figur? Wie kann die weitgehend intakte historische Stadt weitergebaut werden? Welches ist der richtige Ausdruck, welches das korrekte Material eines neuen Gebäudes in diesem Kontext? Aber auch: wie kann der Städter die grandiose Landschaft auf angemessene Art in seinen Lebensentwurf einbauen? Wie könnte etwa ein Pied-à-terre für die Familie in Braunwald aussehen? Wie lassen sich minimale Abmessungen mit höchster Gebrauchstauglichkeit verbinden, wie können das Problem der Vorfertigung im Tal, des Transportes auf dem Luftweg und einer der grossartigen Landschaft adäquaten Erscheinung in einem Entwurf verbunden werden? Mit diesen Themen steigen wir im Wintersemester ein. Im Sommer setzen wir dann ein oder mehrere grössere Volumina in eine Wiese und beobachten, wie sich damit die städtebauliche Situation verändern und neu definieren lässt.


Glarus
 

Sommersemester


Im Sommersemester bauen wir am Stadtrand auf einer idyllischen Wiese, unterhalb des seinerzeit vom berühmten Glarner/Zürcher Architekten Hans Leuzinger bewohnten Patrizierhauses. Sie steht für die Planung zeitgemässer, grosszügiger Wohnungen zur Disposition. Jetzt sollen möglichst alle As pekte der Aufgabe in Teilschritten bearbeitet und dann in einem der Gebäude auf exemplarische Weise verdichtet werden. Neben der städtebaulichen Wirkung der Häuser stehen jetzt die Beiträge zum differenzierten, zeitgemässen Wohnungsgrundriss einerseits und der für den Ort richtig geformte, materialisierte und detaillierte Baukörper im Zentrum des Interesses. Dabei sollen die im Wintersemester eingeführten Techniken des "digital mock-up" und des Entwerfens mit digitalen Bildern am praktischen Fall eingesetzt werden.
 

Bauplatz
Einführung 2. Jahreskurs Dienstag 01.04.03, 11.00-11.30 Uhr, HIL E1
Begehung Glarus, Dienstag 01.04.03, Nachmittag

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