Forschung als kollaboratives Lehrprojekt
Das vom Schweizerischen Nationalfonds SNF und von Innovedum – Projektförderung für Lehrinnovationen an der ETH Zürich geförderte Forschungsprojekt verbindet die verschiedenen Kompetenzen des Institutes gta zu einem neuartigen, forschungsnahen Lehr- und Lernkonzept des Master of Advanced Studies Programm in Geschichte und Theorie der Architektur. Die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit relevanten Forschungsthemen liegt in der konzeptionellen Logik dieses Programms. Das Schreiben ist eines der Hauptinstrumente nicht nur des disziplinären Diskurses, sondern auch der Selbstvergewisserung bei der Erarbeitung der Fundamente dieses Diskurses. Gerade das wissenschaftliche Schreiben, das in der regulären Ausbildung nur eine untergeordnete Rolle spielt, bedarf intensiver Übung. Diskussion und Kritik gewinnen an Plausibilität, wenn sie in ein reales Forschungsprojekt eingebunden sind.
Vom Herbst 2012 an sind die Studierenden verschiedener Jahrgänge des MAS gta daher in das Forschungsprojekt integriert: sie werden sukzessive das architektonische, städtebauliche und theoretische Werk des Architekten und Städteplaners Hans Bernoulli (1876-1959) analysieren, den historisch-kritischen Auswahlkatalog des architektonischen sowie städtebaulichen Werkes verfassen und eine kommentierte Auswahlanthologie der theoretischen Texte Bernoullis erstellen. Die Studierenden lernen wissenschaftliche Fragestellungen zu entwickeln, Archivmaterialien zu recherchieren sowie auszuwerten und den Kontext zu erarbeiten. Da es sich dabei jeweils um verhältnismässig kurze Texte handelt, ist die Aufgabe für die Einzelnen zu bewältigen. Durch die Mitarbeit am Gesamtprojekt erfahren sich die Studierenden als Teil eines wissenschaftlichen Diskurses, dessen Basis der verantwortungsvolle Umgang mit dem geistigen Eigentum Dritter ist, und bauen sich ein wissenschaftliches Netzwerk auf.
Stand Eingabe 2012