Students: Beat Steuri, Johann Reble
Location: Group work in Casablanca
Date: June, 2005
Type: Research project, student work

Räumlich muss dieses Fragment noch genauer definiert werden. Für jetzt beschränkt sich dieses Fragment nicht nur auf den Stadtteil, der tatsächlich ‚Nouvelle Mëdina heisst, sondern die Typisierung betrifft eine Serie von architektonisch und städtebaulich interessanten Vierteln, die zwischen 1920 und 1960 bewusst für die marokkanische Bevölkerung von Casablanca entworfen wurden. Weite Teile dieser Bevölkerung lebte ursprünglich in Bidonvilles. Sie formen den Versuch seit dem Anfang des Franzözischen Protektorats mit dem Wachstum der Stadt umzugehen. In ihrer Struktur und Architektur stehen sie in der Tradition des Orientalismus: es sind bewusst moderne Konstrukte, die versuchen der traditionellen Baukultur oder auch der Baukultur der Bidonvilles gerecht zu werden in ihrer Neuinterpretation von historischen Typologien und Stilen. Heute sind diese Vierteln manchmal drastisch umgebaut. Die Problematik ist zum Teil die Gleiche wie bei der alten Medina: Überbewohnung, unregelementierte Bauten und mangelnde Infrastruktur.