Hochhäuser Letzigraben /// Hochhäuser im Kleinformat
Die ersten Hochhäuser der Stadt Zürich haben eine komplizierte Entstehungsgeschichte: Die differenzierte Bebauungsstruktur mit Punkt- und Scheibenhochhäusern um eine grosse Grünanlage wurde von Stadtbaumeister A. Steiner Anfang 50er Jahre entwickelt. “Es lag in der Luft Hochhäuser zu bauen” meinte dazu Steiner. Die Umsetzung der Anlage wurde möglich dank komplizierter Landumlegungen und Verhandlungen mit Eigentümern. Da die Stadt nicht das alleinige Risiko für die neue Wohnform übernehmen wollte, vergab sie das Grundstück für die beiden Punkt - Hochhäuser im Baurecht für 70 Jahre an eine private Eigentümergesellschaft. Die Stadt sicherte sich mit dieser Rechtsform die Mitbestimmung bei Planung, Mietzinsfestlegung und künftigen Investitionen: ein einzigartiges Rechtsverhältnis der Stadt mit privaten Eigentümern. Die Planung der 12-geschossigen Hochhäuser wurde sehr sorgfältig vorbereitet. Die charakteristische Y-Form wurde von Steiner gewählt, um allen Wohnräumen Aussicht auf die Parkanlage und eine gute Besonnung zu ermöglichen. Auch zu bautechnischen und materiellen Fragen, sogar zum Zusammenleben der Bewohner wurden intensive Überlegungen gemacht. Als Bewohnerschaft für die mit modernem Komfort ausgestatteten zwei und drei Zimmer Wohnungen sah man kinderlose, berufstätige Ehepaare des Mittelstandes vor. Zu Beginn lebten aber mehrheitlich junge, mittelständische Familien mit Kindern in den Häusern, während heute tatsächlich Ein- und Zweipersonenhaushalte zu verzeichnen sind. Die neuen Mieter sind vorwiegend jüngere berufstätige Leute, etliche Erstmieter wohnen nach wie vor in den beiden Häusern.
Die Hochhäuser sind in Erscheinungsbild, Gebäude- und Wohnungsstruktur im ursprünglichen Zustand. Schwierige Besitzerverhältnisse brachten mit sich, dass während 40 Jahren nur im Rahmen des Unterhaltes investiert wurde. Gewisse Bauteile und die Ausstattung der Wohnungen waren nach dieser Lebenszeit stark sanierungsbedürftig. 1990 veranlasste die neue Eigentümerin, die Verit AG, die fällige Sanierung des sehr beschädigten Daches und 1991 die Erneuerung der Küchen und Bäder in den Wohnungen. Trotz massivem Aufschlag blieben die Mieten in einem moderaten Rahmen. 2006 wurden Fassaden und Treppenhäuser instandgesetzt. Die dringende Renovation erfolgte erst nach Verlängerung der Baurechtvertrages, da andernfalls 2021 die Häuser an die Stadt anheimgefallen wären und sich die Investition gemäss Besitzerin in diesem kurzen Zeitraum kaum ausgezahlt hätte.
Die Porträts
WOHNUNG A
3-Zimmerwohnung Obergeschoss
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WOHNUNG B
2-Zimmerwohnung Obergeschoss
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Eckdaten
Ladenlokale, Restaurant, Garagengebäude