Hochhäuser Letzigraben /// Hochhäuser im Kleinformat
Transkription Interview Herr S.
Der erste Eindruck
BS: Ja, es ist ein besonderer Charakter gewesen, auch vom Grundriss vom Haus her schon. (…) es ist das erste Hochhaus gewesen, also die ersten zwei Hochhäuser in der Stadt Zürich und der Grundriss ist glaub ich von einem besonderen Architekten gebaut worden. Ich weiss gerade nicht mehr, wie er heisst.
MG:Haben Sie vorher schon mal in einem Hochhaus gewohnt?
Nein, ich habe noch nie… immer in Genossenschaftswohnungen gewohnt.
Wohnen im 11. Stock
Welchen Raum in der Wohnung würden Sie als den für Sie wichtigsten bezeichnen?
Für mich ist jeder Raum wichtig. Also, ich könnte jetzt nicht sagen, das ist der wichtigste. Wenn ich mich in diesem Raum aufhalte, dann habe das Gefühl, es gefällt mir jetzt da drin.
Anfangs hatte ich hier alles mit Spannteppich ausgelegt, weil ich dachte, das geht einfacher, mit dem Staubsauger drüber fahren. Den habe ich aber schon etwa vor zehn Jahren rausgenommen und dort einfach Naturstein gelassen und ich finde es schön so. Wir haben eine Decken-Boden-Heizung, er ist also nicht… dass er ganz sehr kalt ist im Winter, wenn dann die Heizperiode kommt, dann ist Bodenheizung und dann ist der auch schön temperiert oder warm.
Das war in der Stube, der rote Boden und im Schlafzimmer ist ein Linoleum drin gewesen, der ist also Standard drin, aber hat ein bisschen eine komische Farbe, darum habe ich dort auch einen anderen draufmachen lassen.
Es muss einem dann wohl sein irgendwo, wenn man dann einmal sich sagt, jetzt will ich ein bisschen mehr zu Hause sein oder wenn auch immer.
Anfangs hatte ich hier alles mit Spannteppich ausgelegt, weil ich dachte, das geht einfacher, mit dem Staubsauger drüber fahren. Den habe ich aber schon etwa vor zehn Jahren rausgenommen und dort einfach Naturstein gelassen und ich finde es schön so. Wir haben eine Decken-Boden-Heizung, er ist also nicht… dass er ganz sehr kalt ist im Winter, wenn dann die Heizperiode kommt, dann ist Bodenheizung und dann ist der auch schön temperiert oder warm.
Das war in der Stube, der rote Boden und im Schlafzimmer ist ein Linoleum drin gewesen, der ist also Standard drin, aber hat ein bisschen eine komische Farbe, darum habe ich dort auch einen anderen draufmachen lassen.
Es muss einem dann wohl sein irgendwo, wenn man dann einmal sich sagt, jetzt will ich ein bisschen mehr zu Hause sein oder wenn auch immer.
Haben Sie einen Lieblingsplatz in der Wohnung?
Hier, wo wir sitzen, im Grunde genommen.
Genau da?
Ja, genau hier, und wenn ich mich hier längs hinlege oder dort (zeigt zur Kamera), oder dann im Balkon draussen. Also, in der Küche bin ich weniger.
Und was machen Sie an Ihrem Lieblingsplatz?
Ja, das ist eben lesen und fernsehen, die Aussicht geniessen, so etwa das.
Dann kann man hier so liegen und sieht hier grade noch schön (…)?
…ja, wissen Sie, mit dieser Aussicht, das ist… alle, die hier hochkommen, sagen: wow, diese schöne Aussicht! Und mit der Zeit gewöhnt man sich einfach daran, man schaut wieder mal raus und ein Helikopter fliegt durch, dann denkst du: aha, wieder ein armer Teufel drin, der ins Triemli rauf… aber sonst…
Dann kann man hier so liegen und sieht hier grade noch schön (…)?
…ja, wissen Sie, mit dieser Aussicht, das ist… alle, die hier hochkommen, sagen: wow, diese schöne Aussicht! Und mit der Zeit gewöhnt man sich einfach daran, man schaut wieder mal raus und ein Helikopter fliegt durch, dann denkst du: aha, wieder ein armer Teufel drin, der ins Triemli rauf… aber sonst…
War das ungewöhnlich damals, schon einen Lift im Haus zu haben und…
Also zu meiner Zeit noch nicht, es ist, als sie es gebaut haben, war das etwas wahnsinnig interessantes, das höre ich ab und zu von Bekannten, die sagen: was du wohnst dort unten, dort unten sind wir als kleine Buben, als Kinder jeweils "lifteln" gegangen und sind rauf und runter gefahren, dazumals im '54 war das noch eine Sensation.
Das Problem ist das, auf dieser Höhe, wenn es regnet, kommt es immer quer ("quäreweg"). Da muss ich selten die Scheiben putzen, es wird immer schön abgewaschen (lacht). Nein, es kommt dann quer und dann ist es natürlich auch nicht angenehm und dann stürmt es eben hier oben herrlich. Besonders auch im Winter, da pfeift es um die Ohren respektive um alle Ecken rum und…
Das Problem ist das, auf dieser Höhe, wenn es regnet, kommt es immer quer ("quäreweg"). Da muss ich selten die Scheiben putzen, es wird immer schön abgewaschen (lacht). Nein, es kommt dann quer und dann ist es natürlich auch nicht angenehm und dann stürmt es eben hier oben herrlich. Besonders auch im Winter, da pfeift es um die Ohren respektive um alle Ecken rum und…
Das lustige ist, als sie das Haus ursprünglich gebaut haben, dass sie Angst hatten, dass die, die zuoberst wohnen, so ein bisschen hin- und herschwanken.
Das ist möglich, das merk ich jeweils auch hier oben, wenn man einen feinen Wein hatte, dann merkt man es jeweils auch schwanken… Nein, Spass beiseite, ich hab's einmal erlebt, als ein Erdbeben war, aber das ist nicht dramatisch.
Das ist möglich, das merk ich jeweils auch hier oben, wenn man einen feinen Wein hatte, dann merkt man es jeweils auch schwanken… Nein, Spass beiseite, ich hab's einmal erlebt, als ein Erdbeben war, aber das ist nicht dramatisch.
Benutzen Sie ab und zu das Treppenhaus?
Ja sicher schon! Ja, ja, ich laufe viel hoch, ich gehe ab und zu Velo fahren. Wenn ich dann meine Runde gedreht habe von etwa 20, 25 Kilometern, laufe ich am Schluss immer noch in den elften Stock hoch. Und so gibt es ein gewisses Training.
Wir haben hier ja auch ein sehr gutes Verhältnis untereinander. Sie wissen immer, wann ich nach Hause komme oder wann ich gehe, die einen, und die Dame unten hat einen Schlüssel. Wenn etwas ist, ich kann ihn ja vergessen, dann habe ich immer jemanden, der auch einen Schlüssel hat, und wenn etwas los ist.
Hier im Haus kennt man einander natürlich, also respektive, wenn man sich kennen will.
Die Anonymität ist gewährleistet hier im Haus (…) ?
Logisch, natürlich, umso grösser das Haus ist, umso mehr Anonymität ist vorhanden, aber es kommt auf jeden Mensch drauf an. Will er nicht Leute an sich heranlassen — oder man ist offen zu einander und sagt "Grüezi".
Es gibt auch solche, die distanziert sind, das weiss man. Dann sage ich einfach "Grüezi" und laufe weiter. Mehr muss ja dann nicht sein.
Wir haben hier ja auch ein sehr gutes Verhältnis untereinander. Sie wissen immer, wann ich nach Hause komme oder wann ich gehe, die einen, und die Dame unten hat einen Schlüssel. Wenn etwas ist, ich kann ihn ja vergessen, dann habe ich immer jemanden, der auch einen Schlüssel hat, und wenn etwas los ist.
Hier im Haus kennt man einander natürlich, also respektive, wenn man sich kennen will.
Die Anonymität ist gewährleistet hier im Haus (…) ?
Logisch, natürlich, umso grösser das Haus ist, umso mehr Anonymität ist vorhanden, aber es kommt auf jeden Mensch drauf an. Will er nicht Leute an sich heranlassen — oder man ist offen zu einander und sagt "Grüezi".
Es gibt auch solche, die distanziert sind, das weiss man. Dann sage ich einfach "Grüezi" und laufe weiter. Mehr muss ja dann nicht sein.
Wohnen im Heiligfeld
Jetzt haben wir noch ein paar Fragen. Wir haben ja schon über die Kontakte mit den Nachbarn gesprochen. Das greife ich jetzt kurz auf und würde gerne fragen, ob Sie Kontakt haben oder ab und zu mit Leuten sprechen, die in den anderen Häusern von Heiligfeld wohnen, also grade hinter dem Kinderspielplatz, gibt's da einen Bezug?
Nein, da haben wir - also ich persönlich gar keinen Bezug. Das ist wie so eine Grenze dort hinten. Ich gehe nicht mit den Leuten sprechen, wenn ich sie nicht kenne. Also, ich bin schon offen, aber es ist… es sind andere Menschengruppen dort hinten, wenn ich das ein bisschen salopp ausdrücken kann, wo ich mich nicht zwingend beschäftigen muss mit denen. Wenn ich mich mit jemandem beschäftigen möchte, habe ich da drüben (deutet nach links) ein paar Leute, die ich kenne.
Gibt es noch andere Räume, die Sie draussen nutzen? Also jetzt aussen ums Haus rum?
Da wüsste ich jetzt nicht, welchen? Nein, das haben wir nicht hier, so irgendwie einen Bastelraum oder so, das gibt es nicht.
Der Park unten…?
Nein, also in den Park gehe ich weniger, ich wüsste jetzt nicht… Wenn ich auf einem Bänkchen ausruhen will, habe ich hier oben mehr Ruhe als dort unten. Es hat natürlich viele Kinder unten, was auch richtig ist, die spielen. Es hat halt auch wieder jeweils andere da, wo man denkt, (…)
Aber sonst nütze ich aussen gar nichts. Ausser zum Durchgehen, natürlich.
Aber sonst nütze ich aussen gar nichts. Ausser zum Durchgehen, natürlich.
Der Aussenraum ist für Sie hier der Balkon?
Das ist der Balkon, ja, genau.
Es ist also alles mehr oder weniger zentral gelegen, und man kann es gut mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen. Es braucht im Grunde genommen… es braucht kein Auto.
Es ist also alles mehr oder weniger zentral gelegen, und man kann es gut mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen. Es braucht im Grunde genommen… es braucht kein Auto.
Qualitäten aus persönlicher Sicht
Und was hat Ihnen damals am besten gefallen? Wissen Sie noch, worauf Sie sich gefreut haben?
Dass ich eine Wohnung bekommen habe! Es ist auch… damals ist vielleicht die Chance noch grösser gewesen, aber man wollte ein bisschen im Quartier bleiben.
…und da natürlich noch möglichst günstig. Das ist natürlich Geld gewesen, dass man damals bezahlen konnte.
Was ist Ihnen wichtig an Ihrer Wohnung und am Haus? Wenn es jetzt um die Ausstattung, das Wohngefühl, die Oberflächen und darum geht, jenseits von Preis?
Und auch die Umgebung ist natürlich auch romantisch von dem her gesehen, man sieht hier oben natürlich alle vier Jahreszeiten extrem schön. Das ist im Winter, Sommer, im Frühling, wenn wieder alles langsam… ich kann dann tagelang rausschauen, es ist jeden Tag ein bisschen mehr Grün, das hervorkommt und dann im Herbst, wenn das Blattgrün zurückgeht, dann sieht man nachher auch, dass der Winter halt bald kommt, und jedes sieht man das sehr schön hier oben.
Das Daheim
Wenn ich oben auf dem Üetliberg bin, dann weiss ich, dort unten bin ich zu Hause, die beiden Häuser sieht man natürlich sehr gut, wenn man weiss, wo sie sind.
Und ab wo haben Sie das Gefühl, wenn Sie mit dem Velo kommen: Jetzt bin ich daheim? Ist das erst, wenn Sie das Velo "versorgt" haben?
Nein, wenn ich auf das Haus zu fahre. Dann merkt man: ah, jetzt kann ich absteigen. Man fühlt sich ja dann schon daheim. Das ist auch klar, wenn man aufs Haus zukommt und denkt: jetzt bin ich wieder da, aber das ist individuell, das kommt auch drauf an, welche Stimmung man immer grad hat. Ich habe meistens eine gute Stimmung.
Transkription Wohnungsrundgang Herr S.
BS: … willkommen bei mir daheim.
Küche
Wir können zuerst gleich beim kulinarischen Teil von der Wohnung anfangen.
Das ist der Vorratsschrank mit ein paar Kochbüchern unten drin.
Da ist mein Tisch, wo ich Frühstück, Mittag- und Nachtessen esse und sonst draussen.
Kombination vom Herd, wo ich viel koche. Ich habe auch ein paar Pfannen, die man benützen kann. Ich koche sehr gern, ich habe 35 Jahre selber gekocht, als ich beruflich tätig war.
Da hinten ist ein Stauraum, wo man verschiedene Sachen aufhängen kann.
Eine Türe hätte es, aber die habe ich ausgehängt.
Das ist der Vorratsschrank mit ein paar Kochbüchern unten drin.
Da ist mein Tisch, wo ich Frühstück, Mittag- und Nachtessen esse und sonst draussen.
Kombination vom Herd, wo ich viel koche. Ich habe auch ein paar Pfannen, die man benützen kann. Ich koche sehr gern, ich habe 35 Jahre selber gekocht, als ich beruflich tätig war.
Da hinten ist ein Stauraum, wo man verschiedene Sachen aufhängen kann.
Eine Türe hätte es, aber die habe ich ausgehängt.
Gang
Das ist die Bucht von Hongkong, von meiner damaligen Hochzeitsreise.
Und das ist ein mexikanischer Jahreskalender, den habe ich mal mitgenommen habe, als ich auf Hochsee gearbeitet habe.
Und das ist ein mexikanischer Jahreskalender, den habe ich mal mitgenommen habe, als ich auf Hochsee gearbeitet habe.
Bad / WC
Das machten sie dazumal ganz neu.
MG: Vorhänge haben Sie in der Küche und im Bad keine?
Das brauch ich nicht, es schaut mir niemand rein. Also im Badezimmer sind ja diese Milchglasfenster, da erübrigt es sich, dass man Vorhänge hat.
Schlafzimmer
Das ist ja der Raum, den man fast am meisten braucht, respektive von den Stunden her.
Da ist noch eine kleine Computerecke, wo man sich ab und zu beschäftigt.
Da ist noch eine kleine Computerecke, wo man sich ab und zu beschäftigt.
Tun Sie da E-mailen oder arbeiten?
Einfach alles.
Wieviel Zeit verbringen Sie dort ungefähr?
Ja, vielleicht eine halbe Stunde jeden Tag, ein bisschen den Computer aufmachen, ob was gekommen ist und so.
Das ist das Holzsims, das schon immer da gewesen ist. Schöne Fenster haben wir, sturmsicher und alles, das haben sie damals auch neu eingebaut.
Das ist das Holzsims, das schon immer da gewesen ist. Schöne Fenster haben wir, sturmsicher und alles, das haben sie damals auch neu eingebaut.
Stube
Dann kämen wir hier in die Stube, wo ich den grössten Teil meiner Zeit verbringe. Da habe ich auch viele Sachen neu gemacht…
Ich habe gesehen, da haben Sie auch die Tür ausgehängt.
Ja, die Tür habe ich auch ausgehängt.
Ich habe gesehen, da haben Sie auch die Tür ausgehängt.
Ja, die Tür habe ich auch ausgehängt.
Und wo steht die?
Im Keller unten. Ich brauche sie auch nicht, es hat keinen Wert, dass ich einfach eine Tür habe, wenn ich sie nicht brauche. Meistens hat es sie zugehauen und mit der Zeit könnten die Scheiben rausfallen.
Ah, das war eine Tür mit Glas?
Ja, eine Glastür, also mit Holz, wie man es früher hatte.
AJ: Also wie die in der Küche.
Richtig, genau so.
Balkon
Das ist natürlich sehr schön, man sieht die ganze Stadt. Da drüben ist das Seegebiet, Zürichseegebiet. Oben ist der Üetliberg…
Da haben wir noch ein Tischchen und Stühle…
Da haben wir noch ein Tischchen und Stühle…
Die stehen immer hier?
Einfach dort, wo es gerade hinpasst, wo es einem wohl ist dabei.
Was ist das?
Ah, das ist ein Kleiderhaken, gut, da hänge ich's weniger auf, aber wenn man ab und zu Sachen auslüften muss…
Rundgang durch das Haus
Im Lift: Bei mir ist er einmal am Anfang steckengeblieben, aber dann wartet man, bis jemand kommt, und dann ging es wieder. Man darf einfach keine Panik kriegen.
Hier hinten ist jetzt mein Keller, mit dem Mountain Bike… dort ist die Türe der Stube, die vom Stauraum.
Da haben wir noch den anderen Keller, der ist jetzt im Untergeschoss. Der hat einen Naturboden.
Da hinten sind die Waschküchen mit Tumbler und Wachmaschinen zum Benutzen.
Das ist der grosse Hauseingang mit den Briefkästen, die sie erneuert haben vor ein paar Jahren.
Der Veloraum ist voll mit Velos, ich versorge meines im Keller aus Sicherheit.
Hier hinten ist jetzt mein Keller, mit dem Mountain Bike… dort ist die Türe der Stube, die vom Stauraum.
Da haben wir noch den anderen Keller, der ist jetzt im Untergeschoss. Der hat einen Naturboden.
Da hinten sind die Waschküchen mit Tumbler und Wachmaschinen zum Benutzen.
Das ist der grosse Hauseingang mit den Briefkästen, die sie erneuert haben vor ein paar Jahren.
Der Veloraum ist voll mit Velos, ich versorge meines im Keller aus Sicherheit.