Bruno Krucker
Assistenzprofessur für Architektur und Entwurf
Konglomerate Ordnung I

Die auf drei Jahre angelegte Assistenzprofessur setzt den Schwerpunkt auf Fragen der Wechselwirkung und gegenseitigen Bedingtheit von theoretischer Beschäftigung und konkreter entwerferischer Tätigkeit. In diesem Spannungsfeld ist das Gewicht bisher auf die analytische Arbeit und Formulierung einer theoretischen Auseinandersetzung gelegt worden. In diesem Jahr werden die erfolgten Untersuchungen in den Entwurfsunterricht integriert. Im Vordergrund stehen Fragestellungen, die sich stark an inhaltlichen Prämissen orientieren. Strategien des Entwerfens sollen erkundet werden, auf der Suche nach einer intellektuellen und realistischen Haltung, deren Merkmale Komplexität, aber auch Direktheit, Angemessenheit und Lebenstauglichkeit sind. Ziel wird es sein, Verhaltensweisen zu erarbeiten, die geeignet sind, in einem von verschie-denen Einflüssen (über-) bestimmten, heterogenen urbanen Umfeld mit architektonischen Mitteln reagieren zu können. Der Schwerpunkt wird neben der urbanen Ebene auch Themen des Gebrauchs und der Strukturierung von Bauten umfassen.

Mit dem Löwenbräuareal steht ein Gebiet zur Untersuchung, das über verschiedene, von aussen kommende Faktoren wie auch von inneren, in sich vielfältigen Eigenheiten bestimmt ist. Auf den ersten Blick (fast zu) bekannt, sollte es umso mehr möglich sein, daraus neue, sich erst mit der Arbeit erschliessende Aspekte zu entdecken und nutzbar zu machen. Neben dem Denken an der Stadt können so Mittel und Werkzeuge des urbanen Entwerfens mit der Arbeit am Objekt und am Kontext erbrobt werden. Dazu kommt der Vorrang und das Gewicht des Programms - eine heterogene Mischung aus Gewerbe/ Galerieräumen und Wohnnutzung, je mit ihren auch strukturellen Eigenheiten - und als dritter Faktor die Präsenz der Nähe, der Details und Materialien als wesentlicher Faktor einer beabsichtigten Stimmung. Aus solchen Beschäftigungen könnte für die Studierenden eine Suche nach einer eigenen Haltung beginnen oder sich fortsetzen, die von persönlichen Interessen geprägt, aber rational abgestützt wird. Die Vermittlung und Erarbeitung eines allgemeinen Hintergrundes wird in Form von Semi-naren, vor allem über Themen der Nachkriegszeit und über Theorien und Ansätze von Alison und Peter Smithson, erfolgen. Daneben werden Gäste das Spektrum der Themen bereichern und ergänzen. Im Sommer werden die Untersuchungen mit anderen Schwerpunkten, möglicherweiser in eher 'periurbanem' Gebiet weitergeführt.

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