Im anbrechenden letzten Jahr meiner Assistenzprofessur werden wir - in gewissem Sinn zu den Anfängen zurückkehrend - unter dem Titel >Urban Re-Identification< städtebauliche Themen bearbeiten. In einem leicht vernachlässigten urbanen Gebiet befassen wir uns mit Fragen des Verhältnisses von Gebäuden zum öffentlichen Raum; mit dem elementaren Einfluss der Nutzung auf die urbane Stimmung, mit städtebaulichen Ensembles. Die gewählte Dimension wird planerische Themen aufwerfen, soll aber gleichzeitig erlauben, dem Charakter und den Eigenschaften einer Architektur nachzugehen, die unterschiedlichsten Kriterien genügen soll:
Urbanen, nutzungsmässigen, strukturellen wie auch stimmungsmässigen.

Um ein gutes Gleichgewicht zwischen gewohnter Umgebung und der Neugier auf Fremdes zu etablieren - für die Studierenden wie für uns selber -, haben wir für unsere Untersuchung den Stadtteil Hammerbrook in Hamburg ausgewählt. Dieses Gebiet am Rande der City steht bisher etwas abseits von grösseren Planungen und bietet interessante, disperse Möglichkeiten der Wahrnehmung und Intervention in grossstädtischen Dimensionen: Wasserkanäle, Hochbahn, Bürobauten aus den letzten 40 Jahren, Gewerbbehäuser etc. Neben einer gewissen inneren Regelhaftigkeit des Gebietes bieten die Übergänge und Ränder Anlass für neue Anknüpfungen und Umdeutungen. Konkret werden wir mit einzelnen Gebäuden und spezifischen Nuetzungen mit hohem Wohnanteil die Qualitäten des aktuellen Zustands verändern, hin auf eine dynamische, durchmischte Entwicklung dieses Stadtteils.

Um einen schnellen Einstieg zu finden, beginnen wir mit einer workshopartigen Phase, um dann in der dritten Semesterwoche die erarbeiteten Thesen und Vorstellungen an Ort zu vertiefen; die Konfrontation von analytischer Durchdringung und realer Erfahrung wird dabei ein wichtiger Punkt sein. Zur Darstellung des öffentlichen Raumes werden wir die Möglichkeiten des Mediums der Collage thematisieren.
Der Kurs wird unterstützt von begleitenden Veranstaltungen in Form von Seminaren und Gastbeiträgen.

Mit anderen Schwerpunkten werden wir im Sommer in benachbartem Gebiet eine Untersuchung anbieten, die sich mit dem Verhältnis von urbanen und strukturellen Themen befassen wird, weiterhin auf der Suche nach einer alltäglichen, realistischen Architektur.


Aufgabe: O, max. 8 Studierende

Einführung: Dienstag, 19.10.2004, 10.00 HIL F 61

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